Die Tour-de-Bayern...

...startete am Mo., 26. Mai 2008 an der Hamburger Alster. Meine Hoffnung galt Petrus, dass das Wetter mitspiele. Ich hatte Glück (Sonnenschein und Rückenwind). Bei starkem Regenfall hätte ich ein paar Tage mit dem Start gewartet. Mein Fahrrad war ein Stevens Strada Blacktop 600. Ein leichtes und robustes Fitnessbike. Das Gepäck war auf das Nötigste wie Bekleidung, bißchen Werkzeug, Navigation (GPS, Karte), Handy, Kamera, Geld, Trinken und etwas Verpflegung beschränkt. Insgesamt 3 kg (ohne Getränk). Und ein iPod mit guter Musik durfte nicht fehlen! Damit die Motivation oben bleibe.

Ich rechnete mir aus, die Strecke Hamburg-München sind:
- ca. 800 Kilometer Distanz
- 800 Meter Höhenunterschied
- jeweils 370.000 Radumdrehungen
- ca. 24.000 kcal. Geamtenergieaufwand (600 kcal/h);
  das entspricht dem Brennwert von ca. 45 Tafeln Schokolade
- ca. 40 Stunden Fahrtzeit



Die Route orientierte sich ersteinmal an der Luftlinie Hamburg-München. Allerdings bin ich um die kreuzenden Gebirgszüge wie Harz, Rhön, Thüringer Wald herumfahren. Ich habe von Dr. Götze Land & Karte, einem Fachgeschäft für Landkarten, umfangreiches Kartenmaterial für eine solche Fahrradtour zur Verfügung gestellt bekommen. Mit diesen speziellen Karten hatte ich meinen Wohnzimmerfußboden ausgelegt und die optimale Route herausgesucht. Ich teilte sie ich in 4 Etappen auf - für eben 4 Tage. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 km/h rechnete mit einer Zirka-Laufleistung von 200 km am Tag. Das bedeutete ich wäre 10 Stunden am Tag am strampeln. Bei Gegenwind und Steigung bin ich von bis zu 14 Stunden ausgegangen. Essen wollte ich immer lokal, um möglichst keinen Ballast spazieren zu fahren. Auf meiner Speisekarte standen Energieriegel und das was Bäckereien so in der Auslage hatten. Hotelzimmer für die 3 Nächte hatte ich nicht gebucht - ich wollte vor Ort abklären, ob es freie Betten gäbe, in die ich fallen könnte.

Hier einige Eckdaten der Route:
Hamburg, Hitfeld, Jesteburg, Undeloh, Bispingen, Wietzendorf, Bergen, Hohenhameln, Celle, Burgdorf, Bad Salzdetfurth, Bad Gandersheim, Nordheim, Nörten-Hardenberg, Göttingen, Friedland, Allendorf, Wehretal, Marksuhl, Bad Salzungen, Wasungen, Meiningen, Herbstadt, Maroldsweisach, Ebern, Baunach, Bamberg, Forchheim, Erlangen, Nürnberg, Schwanstetten, Hipolstein, Thalmässing, Greding, Ingolstadt, Reichertshofen, Pfaffenhofen, Hohenkammern, Unterschleißheim, München

Am Ankunftstag durfte ich dann einen Freudentanz im Brunnen des Münchener Stachus machen. Verwandte von mir sowie Pressevertreter wollten mich dabei empfangen und dieses dokumentieren (siehe Fototagebuch). Danach sind wir nach Inkofen (bei Moosburg/Landshut) weitergefahren, wo ich bei meiner Oma, Tante und Onkel genächtigt habe.

Während der Tour habe ich immer wieder Bilder gemacht. Von Meilensteinen, Ortsschildern, kuriosen Gegebenheiten, Menschen, die spendeten (ich nahm auch unterwegs Geld an), etc. und natürlich auch von meinem körperlichen Verfall. :-) Schaut einfach in dem Fototagebuch nach.

Sonntag Abend (01.06.08) ging mein Bayerntrip dann zu Ende: Ich bin mit dem Nachtzug der Deutschen Bahn zurück nach Hamburg gefahren. Die Bahn sponsert mir die Rückfahrt in einem Einzelabteil inkl. Bett, Dusche und WC sowie Fahrradmitnahme - ein krönender Abschluss!

Wie lange am Stück kann man Radfahren? Und kann so etwas Spaß machen? Was passiert, wenn die Luft raus ist? Das wollte ich bei meiner letzten großen Tour im August 2007 herausfinden. In 2 Tagen die Strecke Horneburg-Fehmarn hin und zurück, insgesamt 420 km. Hin in 10 Stunden, zurück in 12 Stunden (Gegenwind). Die Tour war sehr schön und bis auf ein paar Kleinigkeiten klappte alles ganz gut. Ich wusste danach z. B. dass man es umbedingt vermeiden muss längere Strecken mit einer normalen Sporthose zu fahren. Fahrradfahrer wissen warum. Und das ein Bierchen nebst fettiger Pizza am besten nach so einer (Tor)-Tour schmeckt. Schokolade übrigens auch!



Ich weiß bis heute nicht, ob man überhaupt mit dem Fahrrad über diese windige Fehmarnsund Brücke darf... Bestimmt nicht auf der Standspur. Aber wo kein Richter ist, da ist auch kein Henker!
 
  Daumen hoch: Deutschlands TV-Professor und Wettpate Wigald Boning (links) und Andreas Ewald (rechts). Lesen Sie im Interview ein paar heitere Anekdoten und  was Wigald mir zu meiner Aktion zu sagen hat.

--> zum Interview

Autogramme sind bei meinem Sponsor "Der Fahrradladen Sander" in Stade erhältlich.